Der Kulturwissenschaftler Christoph Tannert beschreibt seinen Eindruck unverwechselbar so: „Manche Häuser stehen, als müssten sie sich wärmen in ihrer Stummgefrorenheit, andere leuchten im Abendlicht.“ Schwerpunkt des malerischen Schaffens von Joachim Lautenschläger sind menschenleere Häuserlandschaften, kubistisch gedacht, in Farben von Grau bis Purpurrot. Mitunter lassen die vielfach gestaffelten Dächer, Giebel, Wände, Kirchtürme an Lyonel Feininger denken. Und sind Menschen seine Motive, so sind dies Gaukler, Harlekine. Manche Figur erinnert an Darstellungen Picassos von diesem Metier. Die Masken und Clowns, aber auch Landschaften entstehen seit 1982 in eigener Druckwerkstatt. Wie nur wenige vermag Lautenschläger selbst vom Stein zu drucken: Farblithografien von sieben oder mehr Steinen. In Mecklenburg lebt und arbeitet der gebürtige Sachse seit 1970. An der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig hat er sein Handwerk bei Meistern wie Werner Tübke, Bernhard Heisig und Wolfgang Mattheuer gelernt. In Zachow bei Neubrandenburg gründete Joachim Lautenschläger den lebendigen Kulturkreis Zinnober. Heute locken in die Zachower Kirche interessante Ausstellungen. Der vielseitige Künstler ist aber auch Illustrator, gestaltet Vignetten, Comics und andere Gebrauchsgrafik. Die Journalistin und Fotografin Inge Heuwold hat der Maler und Grafiker zu dem poetischen Fazit inspiriert: Lautenschläger ist ein Meister des Farbigen, des Feinen, des Strengen, des Schlichten und des Opulenten.
Atelierbesuche nach vorheriger Absprache, aktuelle Ausstellungen siehe Künstler-Homepage.