In einer Zeit, in der sich alles wieder auf die Natur besinnt, huldigt die Fotografin Inge Heuwold technischer Denkmale. Insofern schwingt der in den Bildern spürbaren Technikfaszination auch Sentimentales mit. An motivischen Schauplätzen wie Bahnhöfen, altmodische Herberge der "guten alten Eisenbahn", hält die Fotografin das Objektiv dicht an abblätternde Farbe und Rost. Künstlerisch wirkt dies neben dem symbolhaften Verweis auf Vergänglichkeit sanft farbgebend in ansonsten grauer Tonigkeit. Das verleiht den Bildern das Sepia verblasster Fotografien. Mit dem stark Ausschnitthaften betont die Künstlerin zudem leicht zu übersehende Details. So wirken viele Bilder Inge Heuwolds wie eine aufgefrischte Huldigung an damals gefeierte Stahl-, Glas- und Eisenkonstruktionen. Überdies ist die in Neustrelitz beheimatete Fotografin so etwas wie eine Lichtbildnerin verlassener Orte. Wie sich das Sonnenlicht zwischen gekreuzten Brückenstreben auf manchem Foto streut, könnten dies auch Maler der Romantik mit dem Pinsel festgehalten haben. Auch die Schichtungen in Affichen faszinieren sie. Inge Heuwold ist Dokumentaristin von Vergänglichkeit auf nahezu journalistische Art. Schließlich hat die gebürtige Quedlinburgerin Journalismus studiert, war unter anderem für den deutsch-französischen Kultursender arte tätig. Recherchelust, Neugier und Ausstellungen führten sie mit der Kamera in aller Herren Städte: New York, Paris, Texas, Köln, Luxembourg; Arbeitsreisen von Bulgarien über Finnland, Italien, Karelien, Portugal, Rußland und die Slowakei bis Mexiko.
Aktuelle Ausstellungen entnehmen Sie bitte der Künstler-Homepage.