Bernd Lasdin ist ein Begriff. Für einen großen auffälligen Mann mit Schnauzbart, immer die Kamera im Anschlag. Seine künstlerisch-dokumentarischen Fotografien schreiben Geschichte: Mit den aufsehenerregenden Serien-Projekten „Zeitenwende“ sowie „Die Rückkehr der Familien“ etwa, als er den Lauf der Zeit anhand von Porträts aus Ostdeutschland sowie von heimgekehrten Gutsfamilien anschaulich festhielt und Buch werden ließ. Einfühlsam wie ungeschönt schildert der Künstler in letzterem Langzeit-Projekt die Situation von Gutsfamilien aus Mecklenburg-Vorpommern, die nach der deutschen Vereinigung auf den früheren Familienbesitz zurückgekehrt sind. Besonders berührend darin: das Schicksal derer von Bassewitz, die zurück zu den Wurzeln aus der uruguayanischen Pampa in die mecklenburgische gekommen sind. Doch sieht man 2000 noch die siebenjährige Alexandra im fröhlichen Bild, fehlt die mittlerweile verstorbene kleine Gräfin im Porträt, das Lasdin zehn Jahre später machte. Erklärender Worte bedarf es in solch einer selbstredenden Dokumentation nicht. Bekannt sind auch die Ansichten seiner Stadt Neubrandenburg sowie Porträts ihrer Gesichter wie der Sportlerin Katrin Krabbe, des Malers Bernhard Schrock und des Musikers Johann Jürgens. Aber auch auf den Straßen der Welt standen Menschen vor seiner Kamera: In Israel, Frankreich, den USA oder den Ex-Sowjetrepubliken. „Ich habe immer versucht, die Realität abzubilden. Die Porträts sind eine Wertschätzung für die Abgebildeten,“ erklärt deren Schöpfer. Lasdin engagiert sich zudem als Mitgründer und Kurator der neuen Photo-Art-Galerie Neubrandenburg in einstigen Werkhallen, die jetzt großräumig interessante zeitgenössische Kunstpositionen präsentieren. Regional sind Lasdins Bilder auch in der bedeutenden fotografischen Privatsammlung Schloss Kummerow zu sehen.
Atelierbesuche nach vorheriger telefonischer Absprache, aktuelle Ausstellungen siehe Künstler-Homepage.